Jahresrechnung 2018: Gute Wirtschaftslage sorgt für überdurchschnittlich hohe Steuerkraft
Einem Aufwand von 160.668 Mio. Franken steht ein Ertrag von 164.888 Mio. Franken gegenüber. Die Rechnung schliesst somit um 4.62 Mio. Franken besser ab. Das erfreuliche Ergebnis ist auf die Budgetdisziplin, umgesetzte Massnahmen aus dem Entlastungsprogramm, einen tieferen Sach- und übrigen Betriebsaufwand (1.4 Mio. Franken) sowie höhere Steuereinnahmen zurückzuführen. Zudem fiel der Ressourcenzuschuss höher aus, basierend auf dem massgebenden Kantonsmittel der Steuerkraft (3'744 Franken).
Zum guten Abschluss trugen die positiven Abweichungen bei den Gewinnsteuern juristischer Personen (Rechnungsjahr 3.448 Mio. Franken / frühere Jahre 1.125 Mio. Franken) und bei den Quellensteuern (0.654 Mio. Franken) bei. Des Weiteren fielen die Gewinne aus Verkäufen von Grundstücken höher (0.654 Mio. Franken) und die planmässigen Abschreibungen tiefer aus (0.592 Mio. Franken) als budgetiert. Negative Abweichungen gegenüber dem Budget 2018 sind bei den Grundstückgewinnsteuern (1.340 Mio. Franken) und den Einkommenssteuern natürlicher Personen früherer Jahre (0.573 Mio. Franken) zu verzeichnen. Bei den Anlagen des Verwaltungsvermögens wurden Wertkorrekturen bzw. Reduktionen der Nutzungsdauer (Impairments) durchgeführt, was ausserplanmässige Abschreibungen von 1.5 Mio. Franken auslöste. Der gesamte Fiskalertrag liegt um 4.7 Mio. Franken über dem Budget. Aus den höheren Steuereinnahmen, die für die Steuerkraftsberechnung massgebend sind, resultiert eine tiefere Abgrenzung des Ressourcenzuschusses um 3.1 Mio. Franken, was netto zu einer Verbesserung von 1.6 Mio. Franken führt.
Trotz geringer Investitionstätigkeit nimmt die Verschuldung zu
Die Nettoinvestitionen in das Verwaltungsvermögen belaufen sich auf 12.543 Mio. Franken (Budget 22.5 Mio. Franken). Dies entspricht lediglich einer Realisierungsquote von 55.7 %. Bei den Hochbauprojekten wurden 1.7 Mio. Franken in die Renovation Büelhof sowie 1.7 Mio. Franken in die Erneuerung der Stromzuleitungen in den Schulhäusern investiert. Die Restzahlungen zum Neubau des Schulhauses Reitmen schlugen mit 1.2 Mio. Franken zu Buche. Beim Tiefbau haben die Neugestaltung des Stadtplatzes vorerst mit 3 Mio. Franken und der Kostenanteil am Kantonsprojekt der 1. Etappe Limmattalbahn mit 1 Mio. Franken die Investitionsrechnung belastet.
Die Selbstfinanzierung in der Höhe von 11.711 Mio. Franken entspricht einem Selbstfinanzierungsgrad von 93.4 %. Der Finanzierungsfehlbetrag beträgt 0.832 Mio. Franken, was die Nettoschuld pro Einwohnerin und Einwohner um 45 Franken auf 1'819 Franken verändert (Vorjahr 2'609 Franken, Reduktion durch Bilanzanpassung per 1.1.2018 und Systemwechsel Abgrenzung des Ressourcenzuschusses aus dem Finanzausgleich 15.7 Mio. Franken). Mit der vorzeitigen Umstellung auf das Gemeindegesetz wurde im 2018 eine erstmalige Verbuchung einer Abgrenzung des Ressourcenzuschussbetrags in der Höhe von 6.4 Mio. Franken vorgenommen (aufgrund der Eliminierung der zeitlich verzögerten Auszahlung hat dies auf das Jahresergebnis einen Einfluss). Effektiv ist aufgrund des überdurchschnittlichen Referenzjahres (2016) kein Geldfluss (2018) im Zusammenhang mit dem Finanzausgleich erfolgt. Durch diesen Umstand nehmen die Bruttoschulden um 18 Mio. Franken zu.
Ausblick
Die Steuerkraft von Schlieren liegt unter dem massgebenden Kantonsmittel für den Ressourcenzuschuss, die Differenz hat sich jedoch in den letzten Jahren reduziert. Trotz dieser positiven Entwicklung erhöht sich der finanzielle Spielraum nur dann, wenn das Kantonsmittel ebenfalls ansteigt. Nehmergemeinden sind damit zukünftig weiter auf ein hohes kantonales Niveau angewiesen. Die Steuervorlage 17 wird sich in den Planjahren stark auf den finanziellen Spielraum auswirken. Vergangene positive Rechnungsabschlüsse sind daher in wirtschaftlich guten Jahren zur Stärkung der Eigenkapitalbasis sehr wertvoll, zumal das Investitionsvolumen anhaltend hoch ist und die negativen Rechnungsergebnisse zukünftig Finanzierungsfehlbeträge (tiefere Selbstfinanzierung) aufweisen. Dies drückt zunehmend auf die Verschuldung. Der Umgang mit der Ausgabenseite erfordert nach wie vor ein hohes Kostenbewusstsein