Beschreibung
Als Anwohner mache ich seit Einführung der Testphase Tempo 30 folgende Beobachtungen• der Verkehr hat sich dank der Temporeduktion verflüssigt und Stauzeiten fallen geringer aus bzw. sind fast verschwunden.
• Aus den Einfahrten kommt man nun auch ohne riskante Fahrmanöver wieder heraus und selbst das Einspuren auf die jeweils entferntere Strassenseite ist wieder möglich ohne den Verkehr zu blockieren oder den Beifahrer für die Regelung des Verkehrs zu detachieren.
• die Einfahrten können gefahrlos vollzogen werden. Also ohne Angst, dass einem das nah auffahrende Auto mit 60 ins Heck schiesst, wenn der Blinker übersehen wird.
• An den Fussgängerstreifen wird bei den Schulkindern wieder angehalten, weil die Entschleunigung ermöglicht, dass der Automobilist jedes Hindernis nacheinander beurteilen kann und dadurch die Übersicht und Sicherheit gesteigert wird. Vorher war das Übersehen der am Streifen wartenden Personen eher die Regel als die Ausnahme.
• Die Lastwagen halten sich -im Gegensatz zu T50- auffällig strikt ans Tempolimit und reduzieren dadurch den Lärmpegel sehr stark. Das zeigt vor allem dann, wenn es wirklich geschätzt wird, also in den frühen Morgenstunden ab 4 Uhr und spät abends, die gewünschte Wirkung. Herzlichen Dank dafür!
• Die anfängliche Disziplin lässt leider stark nach. Bei freier Fahrbahn wird eher wieder 50, denn 30 gefahren. Gefühlt fahren zurzeit 2 von 3 zu schnell.
Fazit:
• Die Testphase ist sehr gut angelaufen und bietet meines Erachtens für die Anwohner viele Vorteile. Und auch der motorisierte Verkehr scheint dank der Verflüssigung des Verkehrs auf der ganzen Strecke kaum relevante Zeit zu verlieren und in Stosszeiten sogar eher zu gewinnen. So ist jedenfalls mein Eindruck, wenn ich selbst mit dem Auto unterwegs bin.
Bitte:
• Damit die Testresultate am Ende richtig interpretiert werden können, scheinen Geschwindigkeitsmessungen unabdingbar. Wird die Geschwindigkeit kontant gemessen oder mittels Stichproben? Mir erscheinen zumindest regelmässige Stichproben wichtig, weil man ansonsten Gefahr läuft, dass Auswertungen verfälscht werden, wenn den Resultaten am Ende eine Tempo 30 Grundlage unterstellt wird, obwohl die effektiven Geschwindigkeiten deutlich höher waren. Die Bussenzettel dürfen aber getrost im Schreibtisch bleiben, schliesslich geht es um die empirische Evidenz von T30 an der Engstringerstrasse und nicht ums Füllen des Staatskässelis.
Herzlichen Dank dem Schlieremer Stadtrat und der Volkswirtschaftsdirektion um Regierungsrätin Walker Späh für die Bereitschaft in einem kontroversen Thema die Erarbeitung einer Wissensbasis anzustreben, welche anschliessend -frei von ideologischen Verblendungen- faktenbasierte Entscheidungen ermöglichen.