30. Mär. 2022, 18:16 Uhr
Rechnung 2021: Defizit geringer dank deutlich höherem Finanzausgleich
Die Jahresrechnung 2021 schliesst mit einem Aufwandüberschuss von 0.101 Mio. Franken ab. Budgetiert war ein Aufwandüberschuss von rund 7.587 Mio. Franken. Mit diesem viel geringeren Defizit schliesst die Jahresrechnung 2021 der Stadt Schlieren um rund 7.5 Mio. Franken besser ab als erwartet.
Einem Aufwand von 173.887 Mio. Franken steht ein Ertrag von 173.786 Mio. Franken gegenüber. Insgesamt hat die einfache Gemeindesteuer/Staatssteuer im Rechnungsjahr zu einem Ertrag von 51.6 Mio. Franken (Budget 50 Mio. Franken) geführt. Die Neuverschuldung beträgt rund 5.4 Mio. Franken.
Entwicklung Steuerkraft und Finanzausgleich
Die prognostizierte Steuerkraft von Schlieren (prov. 3'136 Franken pro Einwohnerin und Einwohner) hat sich bestätigt (Abweichung +1.4 %). Die hohe Differenz im Ergebnis resultiert einzig aus dem Mittel der Steuerkraft des Kantons. Der Kanton hatte zum Zeitpunkt der Budgetierung unter den Vorzeichen der Pandemie sowie der Steuerreform das Mittel auf 3'592 Franken prognostiziert. Der aktuelle provisorische Wert übertrifft nun sämtliche Erwartungen und liegt bei 3'950 Franken, 10 % höher als ursprünglich geschätzt. Dies beeinflusst den Ressourcenzuschuss für den Jahresabschluss 2021 um 7.5 Mio. Franken, was ziemlich genau der Gesamtverbesserung entspricht. Eine erste Analyse des provisorischen Mittels der Steuerkraft im Kanton zeigt, dass offenbar eine Mehrheit der Gemeinden ihre Steuerkraft im letzten Jahr erhöhen konnte. Schlieren stellt eine Ausnahme dar. Ein Grund hierfür dürfte die fortschreitende Konjunkturerholung im Kanton Zürich sein - trotz anhaltender Pandemie (vgl. Wirtschaftsmonitoring des Kantons Zürich). Andere Faktoren wie die Unternehmenssteuerreform scheinen sich hingegen im Jahr 2021 noch nicht bemerkbar zu machen. Wie nachhaltig diese Entwicklung insgesamt sein wird, bleibt abzuwarten, zumal der Krieg in der Ukraine und dessen wirtschaftliche Auswirkungen weitere konjunkturelle Unsicherheiten mit sich bringen.
Erfolgsrechnung
Die gesamten Einkommen sind bei den natürlichen Personen um 2.5 Mio. Franken und bei den Quellensteuern um 1.9 Mio. Franken höher als budgetiert ausgefallen. Einzig die Gewinnsteuern der juristischen Personen liegen insgesamt 2.5 Mio. Franken unter dem Budget. Bei den Grundstückgewinnsteuern wurden 1.5 Mio. Franken mehr veranlagt. Der Personalaufwand schliesst um 1.9 Mio. Franken tiefer als erwartet ab. Der Sach- und übrige Betriebsaufwand (exkl. Gaseinkauf) liegt rund 1.7 Mio. Franken tiefer als im Budget vorgesehen. Insbesondere durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie wurden im Schulbetrieb rund 0.6 Mio. Franken weniger Sachaufwand (Veranstaltungen, Exkursionen, Klassenlager, Lebensmittel usw.) ausgegeben. Die Corona-Pandemie belastet besonders die Pflegeinstitutionen weiter, das Gesamtdefizit erhöht sich um 1.7 Mio. Franken. Die Kosten für die Pflegefinanzierung liegen um 0.4 Mio. Franken tiefer und diejenigen für die ambulante Krankenpflege (Spitex) um 0.3 Mio. Franken höher. Erwähnenswert sind die sehr hohen Gaseinkaufspreise. Dafür wurden 3.6 Mio. Franken mehr aufgewendet und die Reserven (Fonds) der Gasversorgung deshalb markant konsumiert. Dank der Kurzarbeitsentschädigung im Rahmen der Corona-Massnahmen haben sich die Fallzahlen in der Sozialhilfe nicht erhöht, dennoch ist der Nettoaufwand in der gesetzlich wirtschaftlichen Hilfe um 0.7 Mio. Franken höher ausgefallen, was auf höhere Fallkosten schliessen lässt.
Investitionsrechnung
Die Nettoinvestitionen in das Verwaltungsvermögen belaufen sich auf 12.4 Mio. Franken (Budget 19.6 Mio. Franken). Dies entspricht einer Realisierungsquote von lediglich 63 %. Die grössten Investitionen 2021 wurden im Bereich Hochbau geleistet für den Neubau des Garderobengebäudes Im Rohr in der Höhe von netto 3.6 Mio. Franken sowie für das neue Alterszentrum am Stadtpark von 1.8 Mio. Franken.
Finanzierungs- und Vermögenssituation
Die Selbstfinanzierung in der Höhe von 7 Mio. Franken und die 12.4 Mio. Franken Nettoinvestitionen entsprechen einem Selbstfinanzierungsgrad von 57 %. Die Gasversorgung trägt mit einem Finanzierungsfehlbetrag von 3.6 Mio. Franken den Hauptteil an der Verschuldungszunahme. Der Finanzierungsfehlbetrag des Gesamthaushaltes beträgt 5.4 Mio. Franken, was die Nettoschuld auf 44 Mio. Franken (Vorjahr 38.5 Mio. Franken) erhöht. Die Nettoschuld pro Einwohnerin und Einwohner steigt auf 2'207 Franken (Vorjahr 1'939 Franken).
Entwicklung
Das zwar reduzierte Defizit reiht sich in eine Serie von drei aufeinanderfolgenden Defizitjahren ein. Die höhere Steuerkraft im Kanton verschafft in der Erfolgsrechnung etwas Luft und bietet damit wieder mehr Handlungsspielraum. Die erwarteten Defizite der nächsten Jahre werden dadurch jedoch kaum in einen Gewinn drehen. Gewinne sind jedoch notwendig, um die zunehmende Verschuldung zu verlangsamen. Die Auswirkungen der verzögerten Steuerreform, der Coronapandemie und des Krieges in der Ukraine sind schwierig abzuschätzen – eine Herausforderung für die Erstellung des Budgets 2023 sowie der Planjahre.
Zur detaillierten Rechnung
Entwicklung Steuerkraft und Finanzausgleich
Die prognostizierte Steuerkraft von Schlieren (prov. 3'136 Franken pro Einwohnerin und Einwohner) hat sich bestätigt (Abweichung +1.4 %). Die hohe Differenz im Ergebnis resultiert einzig aus dem Mittel der Steuerkraft des Kantons. Der Kanton hatte zum Zeitpunkt der Budgetierung unter den Vorzeichen der Pandemie sowie der Steuerreform das Mittel auf 3'592 Franken prognostiziert. Der aktuelle provisorische Wert übertrifft nun sämtliche Erwartungen und liegt bei 3'950 Franken, 10 % höher als ursprünglich geschätzt. Dies beeinflusst den Ressourcenzuschuss für den Jahresabschluss 2021 um 7.5 Mio. Franken, was ziemlich genau der Gesamtverbesserung entspricht. Eine erste Analyse des provisorischen Mittels der Steuerkraft im Kanton zeigt, dass offenbar eine Mehrheit der Gemeinden ihre Steuerkraft im letzten Jahr erhöhen konnte. Schlieren stellt eine Ausnahme dar. Ein Grund hierfür dürfte die fortschreitende Konjunkturerholung im Kanton Zürich sein - trotz anhaltender Pandemie (vgl. Wirtschaftsmonitoring des Kantons Zürich). Andere Faktoren wie die Unternehmenssteuerreform scheinen sich hingegen im Jahr 2021 noch nicht bemerkbar zu machen. Wie nachhaltig diese Entwicklung insgesamt sein wird, bleibt abzuwarten, zumal der Krieg in der Ukraine und dessen wirtschaftliche Auswirkungen weitere konjunkturelle Unsicherheiten mit sich bringen.
Erfolgsrechnung
Die gesamten Einkommen sind bei den natürlichen Personen um 2.5 Mio. Franken und bei den Quellensteuern um 1.9 Mio. Franken höher als budgetiert ausgefallen. Einzig die Gewinnsteuern der juristischen Personen liegen insgesamt 2.5 Mio. Franken unter dem Budget. Bei den Grundstückgewinnsteuern wurden 1.5 Mio. Franken mehr veranlagt. Der Personalaufwand schliesst um 1.9 Mio. Franken tiefer als erwartet ab. Der Sach- und übrige Betriebsaufwand (exkl. Gaseinkauf) liegt rund 1.7 Mio. Franken tiefer als im Budget vorgesehen. Insbesondere durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie wurden im Schulbetrieb rund 0.6 Mio. Franken weniger Sachaufwand (Veranstaltungen, Exkursionen, Klassenlager, Lebensmittel usw.) ausgegeben. Die Corona-Pandemie belastet besonders die Pflegeinstitutionen weiter, das Gesamtdefizit erhöht sich um 1.7 Mio. Franken. Die Kosten für die Pflegefinanzierung liegen um 0.4 Mio. Franken tiefer und diejenigen für die ambulante Krankenpflege (Spitex) um 0.3 Mio. Franken höher. Erwähnenswert sind die sehr hohen Gaseinkaufspreise. Dafür wurden 3.6 Mio. Franken mehr aufgewendet und die Reserven (Fonds) der Gasversorgung deshalb markant konsumiert. Dank der Kurzarbeitsentschädigung im Rahmen der Corona-Massnahmen haben sich die Fallzahlen in der Sozialhilfe nicht erhöht, dennoch ist der Nettoaufwand in der gesetzlich wirtschaftlichen Hilfe um 0.7 Mio. Franken höher ausgefallen, was auf höhere Fallkosten schliessen lässt.
Investitionsrechnung
Die Nettoinvestitionen in das Verwaltungsvermögen belaufen sich auf 12.4 Mio. Franken (Budget 19.6 Mio. Franken). Dies entspricht einer Realisierungsquote von lediglich 63 %. Die grössten Investitionen 2021 wurden im Bereich Hochbau geleistet für den Neubau des Garderobengebäudes Im Rohr in der Höhe von netto 3.6 Mio. Franken sowie für das neue Alterszentrum am Stadtpark von 1.8 Mio. Franken.
Finanzierungs- und Vermögenssituation
Die Selbstfinanzierung in der Höhe von 7 Mio. Franken und die 12.4 Mio. Franken Nettoinvestitionen entsprechen einem Selbstfinanzierungsgrad von 57 %. Die Gasversorgung trägt mit einem Finanzierungsfehlbetrag von 3.6 Mio. Franken den Hauptteil an der Verschuldungszunahme. Der Finanzierungsfehlbetrag des Gesamthaushaltes beträgt 5.4 Mio. Franken, was die Nettoschuld auf 44 Mio. Franken (Vorjahr 38.5 Mio. Franken) erhöht. Die Nettoschuld pro Einwohnerin und Einwohner steigt auf 2'207 Franken (Vorjahr 1'939 Franken).
Entwicklung
Das zwar reduzierte Defizit reiht sich in eine Serie von drei aufeinanderfolgenden Defizitjahren ein. Die höhere Steuerkraft im Kanton verschafft in der Erfolgsrechnung etwas Luft und bietet damit wieder mehr Handlungsspielraum. Die erwarteten Defizite der nächsten Jahre werden dadurch jedoch kaum in einen Gewinn drehen. Gewinne sind jedoch notwendig, um die zunehmende Verschuldung zu verlangsamen. Die Auswirkungen der verzögerten Steuerreform, der Coronapandemie und des Krieges in der Ukraine sind schwierig abzuschätzen – eine Herausforderung für die Erstellung des Budgets 2023 sowie der Planjahre.
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